Montag, 3. August 2015

Ich fürchte mich nicht [Rezension]



 Ich fürchte mich nicht


Roman
Originaltitel: Shatter me
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 320 Seiten
ISBN: 978-3-442-31301-3
€ 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 22,90

Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.


»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«

Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


Leseerlebnis:


Dystopien sind, wie wir alle aus dem Englisch Unterricht wissen, keine neue Erfindung. Klassiker wie 1984 oder Fahrenheit 452 kennen die meisten, aber besonders seit der Panem Trilogie gibt es vor allem im Jugendbuch Bereich immer wieder neue Dystopien, diese ähneln sich vom Grundaufbau alle ziemlich. Umso schöner ist es, wenn unter all diesen normalen Bücher auch mal etwas Außergewöhnliches und Neues dabei ist.

Schon die Protagonistin ist außergewöhnlich und neu. Juliette weiß schon seit ihrer Kindheit, dass sie anders ist, denn sie wurde immer gemieden, selbst ihre Eltern konnten sie nicht lieben. Sie wurde stets gemieden bis sie schließlich von zuhause weggegeben wurde. Diese Isolation hat sie stark geprägt, sie und die Tatsache dass jede ihrer Berührungen tödlich enden kann. Sie ist besonders am Anfang sehr verängstlicht, in sich gekehrt und kann sich nur ihrem Notizbuch anvertrauen. Auch als sie Adam kennen lernt und schließlich aus ihrer einsamen Zelle  entlassen wird. Erst nach und nach und mit der Hilfe von Adam wird sie mutiger und kann aus sich heraus kommen, sie wird immer stärker und ihr aufkommendes Selbstvertrauen macht sie sympathischer.

Adam ist zunächst ein etwas geheimnisvoller Charakter. Es wird aber schnell klar, dass er für Juliette nur das Beste möchte. Zwar ist er der gewissenhafte Soldat zu welchem er ausgebildet wurde, dennoch ist er sehr liebevoll und einfühlsam.  Er unterstützt Juliette wo er nur kann und lehnt sich dabei gegen seinen Vorgesetzten auf. Sein Charakter ist interessant und facettenreich, also keineswegs langweilig.

Was mir an diesem Buch am aller besten gefallen hat, war der Schreibstiel. Selten habe ich einen Autor kennen gelernt, der so viele gut gewählte Metaphern verwendet, die Sprache ist beinahe poetisch und   vor allem die Gedanken in Juliettes Notizbuch wirken als wären sie von Gandhi, Goethe und Shakespeare  persönlich formuliert worden. Neu und außergewöhnlich fand ich zudem, dass wann immer Juliette etwas denkt, dass sie ihrer Meinung nach  nicht erlaubt ist, dieser Gedankengang durchgestrichen ist, dies gibt dem Buch noch eine besondere Note.

Die Handlung wird zu keinem Moment langweilig. Die zum Teil eher kurzen Kapitel sind nur an mir vorbei geflogen. Durch die ausführliche Beschreibung kann man sich sowohl Umgebung und Geschehen gut vorstellen. Die Idee an sich ist zumindest was die Gesellschaftsform angeht keine neu, durch die Einführung von Juliettes Gabe wird sie aber aufgefrischt.

Fazit:


Eine etwas andere Dystopie, welche sich gut lesen lässt. Der erste Band dieser Trilogie macht Spaß und bereitet Lust auf die nächsten Bände. Mich hat die Geschichte von Juliette überzeugt und der Schreibstil hat mich begeistert.

Bewertung:


5 von 5 Büchern 



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