Mittwoch, 10. Juni 2015

Das Haus am Alsterufer [Rezension]

 Das Haus am Alsterufer 


Roman
Erscheinungstermin: 21. Juli 2014 
ORIGINALAUSGABE
Taschenbuch, Broschur, 576 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-48028-9
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90 * (* empf. VK-Preis)

Verlag: Goldmann

 Downton Abbey‘ in Hamburg – klasse!


Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...

Leseerlebnis:


Dieses Buch ähnelt stark der Tuchvilla, es spielt ca. zur selben Zeit und auch die Thematik ist ähnlich. Auch hier kommt ein neues Hausmädchen in ein angeseheneres Herrenhaus und bekommt dort eine Anstellung. Aber gleichzeitig ist es komplett anders. Der Schreibstil ist leichter und einnehmender, es gibt viel mehr historische korrekte und wichtige Elemente und auch die Charaktere sind im ganzen viel sympathischer.
Die beiden jüngeren Töchter des Redders Victor Dornhain  verlieben sich beinahe zeitgleich in den jungen Architekten Konrad. Lavinia, die jüngste der Familie bekommt immer was sie will und um einen Skandal zu verhindern, bekommt sie auch Konrad. Nele ist über Konrads Verlust erschüttert, möchte aber, das ihre Schwester glücklich wird, sie wird schwer krank und muss für mehrere Jahre in die Schweiz. Während dessen rückt der erste Weltkrieg immer näher und wirft seine Schatten voraus.
Durch das Hausmädchen Klara bekommt man zudem noch einen schönen Einblick in das Leben der Dienerschaft jener Zeit. Zwar wird auf dem Klappentext bereits erwähnt, dass sie die illegitime Tochter Dornhains ist, aber im Buch bleibt dies zunächst ein Geheimnis.
Besonders gut hat mir gefallen, dass Micaela Jary ihren Schwerpunkt beim Schreiben nicht nur auf das Leben zu dieser Zeit im allgemeinen gelegt hat, sondern besonders auf die Rolle der Frau und die damit einhergehenden Frauenbewegungen.  Zudem wird deutlich, wie die deutsche Bevölkerung besonders vor und während des Krieges getäuscht worden ist, wie es zunächst eine wahre Kriegs Euphorie gab und viele auch noch nach etlichen Monaten ohne wirkliches vor rankommen davon überzeugt waren, das dieser Krieg gut ist.

Fazit:



Alles in allem ist es ein wirklich schöner historischer Roman ohne große Makel der mit seiner historischen Korrektheit, seinem Schreibstil und seinen Charakteren überzeugen kann. Ein Buch für alle, die auf Familiensagen und Historische Romane stehen, die ihren Schauplatz zu Beginn des 20 Jahrhunderts haben. 

Bewertung:
4 von 5 Büchern 

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