Dienstag, 2. Juni 2015

In ziemlich bester Gesellschaft [Rezension]

In ziemlich bester Gesellschaft


Roman
Erscheinungstermin: 12. Januar 2015 
Originaltitel: Campari For Breakfast
Originalverlag: Doubleday
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer 
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Taschenbuch, Broschur, 464 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-58050-3
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
Verlag: Heyne

Ein Schloss, ein Admiral, eine kaufsüchtige Tante und eine junge Dame mit Rechtschreibschwäche


Sues Mutter hat sich umgebracht, doch ihr Vater hat bereits eine Neue. Da ist sie heilfroh über die Einladung ihrer exzentrischen Tante Coral. Die lebt mit einem schönen Admiral und der leichtsinnigen Delia auf Schloss Egham, und meist sitzen sie gemütlich im Wintergarten, essen Häppchen und schlürfen Campari. Sue möchte Schriftstellerin werden, auch wenn sie manchmal die Wörter durcheinander wirft und nicht ganz sicher ist, wie man sie schreibt. Als sie sich unglücklich verliebt, wird es ihr langsam zu viel. Doch Sue ist nicht allein, und sie merkt schnell: Drei Bohemiens sind besser als gar keine Freunde.


Erwartungen:

Bei diesem tollen Cover im Keep calm and carry on style, kann man ja nichts anderes erwarten, als ein  Buch im britischen Stil, wenn es so etwas denn gibt (wahrscheinlich schon, aber ich weiß nicht genau wie er aussieht) . Jedenfalls hoffe ich auf schönen, britischen Humor, Spaß und das trotz des eher düsteren Unterthemas.

Leseerlebnis:


Sue ist in einem Alter, indem man noch nicht genau weiß, wo das Leben einen hin führt. Aber anders als andere Jugendlich steht für sie fest, dass die Autorin werden muss. Etwas mit dem ich mich persönlich sehr gut identifizieren kann. Generell macht sie einen eher vernünftigen und Erwachsenen Eindruck, welcher sich besonders dadurch auszeichnet, wie sie mit dem Tod ihrer Mutter umgeht. Aber stellenweise reagiert sie auch ziemlich naiv und beinahe kindlich, aber wer mag schon perfekte Charaktere?
Gemeinsam mit ihrer Tante Coral, eine herzige, lebensfrohe, ältere Dame, und deren Untermietern, gründet sie eine Schreibgruppe. Zusammen wollen sie herausfinden, was einen guten Autor ausmacht und schreiben deswegen die verschiedensten Sachen durch die besonders Sue, als jüngste der Gruppe noch eine Menge lernen kann.
Die einzelnen Personen sind alle liebevoll gestaltet und bis auf einige Ausnahmen wirklich nette und Positive Zeitgenossen. Sie harmonieren mit der Handlung und haben in Sues leben alle eine bestimmte Bedeutung.

Der Schreibstil hat mich mehr als überrascht. Wenn man das Cover sieht und den Klappentext liest, erwartet man nämlich einen normalen Roman, aber weit gefehlt. Dieses Buch ist nämlich im Stil eines Common-Place-Buches geschrieben. Dies ist so etwas Ähnliches wie ein Tagebuch, zum Sammeln von Gedanken und Erinnerungen aber auch beispielsweise Zeitungsartikel und ähnlichem. Eine wirklich schöne Idee, die sich deutlich von normalen Romanen abhebt.
Am Anfang ist man dadurch aber auch ein wenig verwirrt, man muss sich erst zurecht finden, die Dinge ordnen und zusammenhänge finden, aber dann kommt man schnell ins Lesen und freut sich über die lustige leichte Art, die einen oft schmunzeln lässt.
Eine weitere Besonderheit bei diesem Buch ist es, dass dieser sehr authentisch ist und man wirklich denkt, dass Sue es selbst geschrieben hat. Vor allem, weil sich immer wieder Rechtschreibfehler oder lustige Wortneuschöpfungen auftauchen. Auch ist es nicht Sues größte Stärke, Fremdwörter immer korrekt zu benutzen, oder sie gar richtig zu benennen, aber der versuch zählt und ich habe dieses  „Makel“ an ihr geliebt da ich, was das angeht, nicht besser bin.


Fazit:


Dieses Buch ist ganz anders als ich es erwartet habe. Sowohl was die Art, als auch die Personen angeht. Hier und da hat mir zwar der britische Humor doch etwas gefehlt, aber das Gesamtwerk entschädigt dies. Die Protagonistin ist mir ans Herz gewachsen und ich habe förmlich mit ihr gelacht und geweint. Kurz um, es hat mir wirklich Freude bereitet dieses Buch zu lesen.


Bewertung: 

4 von 5 Büchern 

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