Dienstag, 23. August 2016

Zwei Papas und ein Baby [REZENSION]

Titel: Zwei Papas und ein Baby- Unser Leben als (fast)                  ganz normale Familie
Autor: Tobias Rebisch 
Verlag; Heyne
Seitenzahl: 224
Preis: 14,99 

Inhalt: 

Nach ihrer Heirat beschließen Tobias Rebisch und sein Mann, ihr Glück perfekt zu machen: Sie wollen ein Kind adoptieren. Doch der Adoptionsprozess ist langwierig und nervenaufreibend, die Bürokratie und das lange Warten sind eine Belastungsprobe für die Beziehung. Als sie schon fast aufgeben wollen, geschieht das Wunder: Das Jugendamt meldet sich, schon am nächsten Tag sind sie Eltern eines neugeborenen Jungen, der ihr Leben durcheinanderwirbelt.
Tobias Rebisch beschreibt offen und ehrlich, wie es ist, von heute auf morgen Eltern zu sein, und berichtet vom Leben als schwules Paar mit Kind. Er erzählt von Müttern, die Männern grundsätzlich die Eignung zur Kindererziehung absprechen, und davon, was ihm durch den Kopf geht, als sein Sohn eines Tages nach der Krippe verkündet, er wolle seinen Kita-Freund Stefan heiraten . . .
Tobias Rebisch gewährt uns Einblicke in eine etwas andere Familie – wunderbar ehrlich und berührend!



Rezension: 


Dieses Buch ist so besonders und hat mich auf so eine spezielle Art und Weise berührt, dass ich es mittlerweile schon zwei Mal gelesen habe. Denn diese Autobiographie ist mehr als eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Sie ist eine Geschichte voller Hoffnung, aber auch Rückschlägen. Eine Geschichte die zeigt, dass fast alles möglich zu sein scheint, besonders wenn man eigentlich schon nicht mehr daran glaubt. Eine Geschichte mit der man sich einfach identifizieren kann, auch wenn man weder homosexuell ist, noch je im Leben über Adoptionen nachgedacht hat. Es ist einfach eine Geschichte aus dem Leben, über das Leben. 
Tobias Rebisch beschreibt einfach so gefühlvoll, was es heißt sich plötzlich in einen anderen Mann zu verlieben, wie die Gesellschaft darauf reagiert. Und man merkt sehr deutlich, dass er dies nie bereuen wird, das Marc und er sich bedingungslos lieben und füreinander da sind, egal wie schwer es manchmal auch sein mag. 
Doch die Liebe zwischen den beiden ist nicht der zentrale Punkt in diesem Buch. Es ist ihr Sohn Luis und welchen harten Weg sie beschreiten mussten, ehe dieser ihr Glück perfekt gemacht hat. 
Schon für "normale" Paare ist es mehr als schwierig ein Kind zu adoptieren, für ein schwules Paar scheint es daher zunächst unmöglich. Aber Tobias und Marc haben einen Traum und sind bereit dafür alles zu tun. Sie erkundigen sich über Möglichkeiten, tun alles was nötig ist, lesen alles was es zu wissen gibt. Und das über Jahre. Sie machen eine schwere Zeit durch und besonders Tobias kommt beinahe an seine Grenzen. Doch als die beiden schon fast aufgegeben haben, da passiert das unglaubliche, innerhalb weniger Tage werden sie Eltern. 
Sehr humorvoll schreibt Rebisch über das Leben zu dritt, über Helikopter Mütter im Drogerie Markt, die eh immer alles besser wissen, darüber wie es ist, wenn zwei Männer einen kleinen Jungen groß ziehen, wie Kindergärtnerinnen und Spielkameraden darauf reagieren und so weiter. 


Fazit:

Dieses Buch ist besonders. Es macht einen Mut auch mal etwas zu wagen, egal wie ausweglos alles zunächst scheint. Es ist ein wunderschönes Buch über die Liebe und das Leben. Ich kann es einfach jeden nur wärmstens ans Herz legen. 

Bewertung:




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