Titel:
Abingdon Hall – Der letzte Sommer /Stürmische ZeitenAutor: Phillip Rock
Verlag: blanvalet
Reihe/Band: Abingdon Hall Band 1/2
Seitenzahl: 640 / 480Preis: 9,99 €
Inhalt:
Europa im Oktober 1914.
Der Krieg naht, doch in diesem letzten Sommer hat er Abingdon Hall
noch nicht erreicht. Hier, auf dem luxuriösen Landsitz der Familie
Greville, nehmen die Partys und Romanzen ihren Lauf. Alexandra
Greville, die Tochter des Hauses, macht sich für ihre Saison als
Debütantin bereit, während ihr Bruder Charles einer hoffnungslosen
Liebe nachtrauert. In den unteren Etagen, bei der Dienerschaft,
bemüht sich das neue Hausmädchen Ivy, sich den Routinen der
eingeschworenen Bediensteten anzupassen – und möglichst wenig
aufzufallen. Doch lange kann der Krieg auch auf Abingdon Hall nicht
mehr verleugnet werden …
Der faszinierende zweite
Band des großen, dreiteiligen Familienepos vor der Kulisse des
Ersten Weltkrieges. England, 1921. Die Bewohner des großen Anwesens
Abingdon Hall - von der Herrin des Hauses bis zum Chauffeur -
versuchen mit aller Kraft, die bewegte Vergangenheit hinter sich zu
lassen. Ein jeder hat große Verluste erlitten in den Jahren des
Krieges, doch die Hoffnung auf bessere Zeiten macht es Martin Rilke
und seinen Verwandten, der Familie Greville, etwas leichter. Die Ära
der Goldenen Zwanziger liegt verheißungsvoll vor ihnen - schillernd,
aufregend und tabulos - und für einen flüchtigen Moment scheint es,
als sei alles gut ...
Cover:
Die
Cover dieser Reihe sehen alle wirklich schön aus. Die jungen Frauen
tragen Kleider im Stil des frühen 20 Jahrhundert, welches ja auch
die Zeit ist, in welcher die Bücher spielen. Die Kleider wirken
leicht und geben den Büchern eine romantische Note, wodurch auf den
ersten Blick eine Liebesgeschichte vermutet werden könnte.
Gleichzeitig wirken die Frauen ein wenig distanziert und kühl, was
schon eher zu der Geschichte passt.
In
dieser Reihe begegnen einem viele Personen, so viele, dass es ewig
dauern würde über sie alle zu berichten. Das macht es zunächst
auch ein wenig übersichtlich, da ständig neue Familien Mitglieder
und Bekannte auftauchen, welche man erst einmal einordnen muss. Dabei
wird aber nicht nur auf die hohen Herrschaften eingegangen, sondern
man erfährt auch nach und nach einiges über einige der
angestellten. Bei so vielen Personen gibt es natürlich immer einige,
die einem mehr oder weniger sympathisch sind. Mir hat besonders
gefallen, dass die meisten sich im Laufe der Geschichte weiter
entwickelt haben, was natürlich in erster Linie an den
Kriegseindrücken liegt, die an niemanden spurlos vorüber gehen.
Handlung:
Zunächst
lernt man die Familie Greville kennen, erhält einen Einblick in das
Leben einer hoch angesehenen Familie, es gibt die typischen Intrigen,
Liebeleien und eben alles, was man von Büchern, welche zu jener Zeit
spielen gewohnt ist. Doch dann wirft der erste Weltkrieg seine
Schatten voraus und die Stimmung wird immer düsterer. Denn anders
als bei den meisten Romanen wird der krieg und seine Auswirkungen
nicht nur am Rande erwähnt, nein hier verschiebt sich die gesamte
Handlung an die Front. Und schnell fängt man an um die zuvor lieb
gewonnenen Personen zu bangen und zu hoffen, dass sie die grausamen
Ereignisse überleben.
Der
zweite Band des Familienepos beschäftigt sich mit der Zeit nach dem
Krieg. Wie nicht anders zu erwarten ist nichts mehr wie zuvor. Der
Krieg verändert eben nicht nur die Menschen, sondern die gesamte
Gesellschaft. Dennoch versuchen einige Charaktere an dem Traum der
Vergangenheit fest zu halten, wenn auch vergebens.
Philipp
Rock besticht durch einen ziemlich detailgetreuen Schreibstil.
Besonders die Handlungen an der Front werden ungeschminkt
beschrieben, etwas was durchaus an die Nerven gehen kann, denn das
was dort passiert ist grausam. Es fällt einem leicht sich all die
Geschehnisse vorzustellen. Dennoch finde ich, dass das Buch
stellenweise zu distanziert und kalt geschrieben ist. So schlimm die
Zeit auch gewesen ist, besonders im zweiten Band hat mir wärme
gefehlt, weil doch die frühen goldenen zwanziger so viel bunter
waren, auch wenn der Krieg immer noch all gegenwärtig war. Aber das
liegt wahrscheinlich daran, dass ein Mann darauf nicht so viel Wert
legt wie eine Frau.
Fazit:
Wer
sich von dem schönen Cover täuschen lässt und eine Herz erwärmende
Liebesgeschichte erwartet, der wird bei dieser reihe enttäuscht
sein. Denn diese Bücher gehen zwar ans Herz, aber auf eine ganz
andere Art und weise. Wer aber Downton Abbey liebt, der wird auch
hier durchaus auf seine Kosten kommen, denn vieles was hier
geschildert wird erinnert stark an die so beliebte BBC Serie.
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