Mittwoch, 4. Mai 2016

Abingdon Hall [Rezension]

Titel:

Abingdon Hall – Der letzte Sommer /Stürmische Zeiten

Autor: Phillip Rock

Verlag: blanvalet

Reihe/Band: Abingdon Hall Band 1/2

Seitenzahl: 640 / 480Preis: 9,99 €





Inhalt: 



Europa im Oktober 1914. Der Krieg naht, doch in diesem letzten Sommer hat er Abingdon Hall noch nicht erreicht. Hier, auf dem luxuriösen Landsitz der Familie Greville, nehmen die Partys und Romanzen ihren Lauf. Alexandra Greville, die Tochter des Hauses, macht sich für ihre Saison als Debütantin bereit, während ihr Bruder Charles einer hoffnungslosen Liebe nachtrauert. In den unteren Etagen, bei der Dienerschaft, bemüht sich das neue Hausmädchen Ivy, sich den Routinen der eingeschworenen Bediensteten anzupassen – und möglichst wenig aufzufallen. Doch lange kann der Krieg auch auf Abingdon Hall nicht mehr verleugnet werden …
Der faszinierende zweite Band des großen, dreiteiligen Familienepos vor der Kulisse des Ersten Weltkrieges. England, 1921. Die Bewohner des großen Anwesens Abingdon Hall - von der Herrin des Hauses bis zum Chauffeur - versuchen mit aller Kraft, die bewegte Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ein jeder hat große Verluste erlitten in den Jahren des Krieges, doch die Hoffnung auf bessere Zeiten macht es Martin Rilke und seinen Verwandten, der Familie Greville, etwas leichter. Die Ära der Goldenen Zwanziger liegt verheißungsvoll vor ihnen - schillernd, aufregend und tabulos - und für einen flüchtigen Moment scheint es, als sei alles gut ...


Cover: 


Die Cover dieser Reihe sehen alle wirklich schön aus. Die jungen Frauen tragen Kleider im Stil des frühen 20 Jahrhundert, welches ja auch die Zeit ist, in welcher die Bücher spielen. Die Kleider wirken leicht und geben den Büchern eine romantische Note, wodurch auf den ersten Blick eine Liebesgeschichte vermutet werden könnte. Gleichzeitig wirken die Frauen ein wenig distanziert und kühl, was schon eher zu der Geschichte passt.

In dieser Reihe begegnen einem viele Personen, so viele, dass es ewig dauern würde über sie alle zu berichten. Das macht es zunächst auch ein wenig übersichtlich, da ständig neue Familien Mitglieder und Bekannte auftauchen, welche man erst einmal einordnen muss. Dabei wird aber nicht nur auf die hohen Herrschaften eingegangen, sondern man erfährt auch nach und nach einiges über einige der angestellten. Bei so vielen Personen gibt es natürlich immer einige, die einem mehr oder weniger sympathisch sind. Mir hat besonders gefallen, dass die meisten sich im Laufe der Geschichte weiter entwickelt haben, was natürlich in erster Linie an den Kriegseindrücken liegt, die an niemanden spurlos vorüber gehen.

Handlung: 

Zunächst lernt man die Familie Greville kennen, erhält einen Einblick in das Leben einer hoch angesehenen Familie, es gibt die typischen Intrigen, Liebeleien und eben alles, was man von Büchern, welche zu jener Zeit spielen gewohnt ist. Doch dann wirft der erste Weltkrieg seine Schatten voraus und die Stimmung wird immer düsterer. Denn anders als bei den meisten Romanen wird der krieg und seine Auswirkungen nicht nur am Rande erwähnt, nein hier verschiebt sich die gesamte Handlung an die Front. Und schnell fängt man an um die zuvor lieb gewonnenen Personen zu bangen und zu hoffen, dass sie die grausamen Ereignisse überleben.
Der zweite Band des Familienepos beschäftigt sich mit der Zeit nach dem Krieg. Wie nicht anders zu erwarten ist nichts mehr wie zuvor. Der Krieg verändert eben nicht nur die Menschen, sondern die gesamte Gesellschaft. Dennoch versuchen einige Charaktere an dem Traum der Vergangenheit fest zu halten, wenn auch vergebens.

Schreibstil: 
Philipp Rock besticht durch einen ziemlich detailgetreuen Schreibstil. Besonders die Handlungen an der Front werden ungeschminkt beschrieben, etwas was durchaus an die Nerven gehen kann, denn das was dort passiert ist grausam. Es fällt einem leicht sich all die Geschehnisse vorzustellen. Dennoch finde ich, dass das Buch stellenweise zu distanziert und kalt geschrieben ist. So schlimm die Zeit auch gewesen ist, besonders im zweiten Band hat mir wärme gefehlt, weil doch die frühen goldenen zwanziger so viel bunter waren, auch wenn der Krieg immer noch all gegenwärtig war. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ein Mann darauf nicht so viel Wert legt wie eine Frau.

Fazit: 

Wer sich von dem schönen Cover täuschen lässt und eine Herz erwärmende Liebesgeschichte erwartet, der wird bei dieser reihe enttäuscht sein. Denn diese Bücher gehen zwar ans Herz, aber auf eine ganz andere Art und weise. Wer aber Downton Abbey liebt, der wird auch hier durchaus auf seine Kosten kommen, denn vieles was hier geschildert wird erinnert stark an die so beliebte BBC Serie.


Bewertung: 


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