Mittwoch, 23. August 2017

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow [REZENSION]

Titel:  Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow
Original Titel: Carry On
Autor: Rainbow Rowell
Verlag: DTV / Reihe Hanser
Reihe: eine Art Sequel zu Fangirl ?
Seitenzahl: 528
Preis: 18.00 €

Inhalt: 

Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz – Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan – ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz' Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen Kopf.

Meine Meinung: 



Schon seit über einem Jahr trifft man in der Bookstagram und BookTube Community immer wieder auf die Bücher Fangirl und Carry On von Rainbow Rowell und in den meisten Fällen sind die Reaktionen und Reviews durchgehend positiv wenn nicht sogar begeistert. Besonders Carry On wird dabei oft als das neue Harry Potter gehandelt, was eventuell daran liegen könnte, dass dieses Buch auch gut eine Harry Potter Fanfiktion sein könnte, aber dazu später mehr. Nun sind beide Bücher auch hier in Deutschland erschienen und da sie mich schon ziemlich lange interessieren, habe ich dies genutzt um zumindest die deutsche Ausgabe von Carry On, Der Aufstieg und Fall des außerordentlichen  Simon Snows zu lesen.

Wenn man Simon Snow lesen möchte, ist es wichtig zu wissen, dass es eng mit dem Buch Fangirl von Rainbow Rowell verbunden ist, dennoch kann man dieses Buch auch dann sehr gut lesen, wenn man Fangirl noch nicht gelesen hat. In Fangirl schreibt die Protagonistin Cathnämlich Fanfictions über die fiktive Roman Figur Simon Snow und dessen Abenteuer. Damit hat sie sich schon eine gewisse Beliebtheit im Netzt angeeignet und ihre Geschichte hat viele Leser. Genau diese FanFiction ist es die man bei Carry On zu lesen bekommt. In Fangirl wird daher ein bisschen mehr von der Welt von Simon Snow erzählt ( zumindest entnehme ich dies aus der Leseprobe-gelesen habe ich Fangirl bisher nämlich noch nicht). So viel zum Hintergrund des Buches.

Das die beiden Bücher miteinander in Verbindung stehen, sieht man schon sehr schön an den beiden deutschen Covern. Die Idee, das Cover von Simon Snow als Poster hinter Cath die Auf dem Cover von Fangirl abgebildet ist zu setzen ist sehr interessant und fällt direkt ins Auge. Das Cover zeigt eine weiche Illustration von Simon, die die Vorstellung die ich von Simon habe gut trifft.

Simon Snow konnte am Anfang alles andere als mich von ihm überzeugen. Er hat mich sogar ziemlich genervt und konnte durch seine ganze Art nicht wirklich viele Sympathie Punkte bei mir gewinnen. Das hat sich im Laufe des Buches aber zumindest ein bisschen geändert. Er hat mich dadurch und durch weitere Umstände, wie die Tatsache, dass er als der Ausgewählte bezeichnet wird und das er Waise ist sehr stark an Harry Potter erinnert.
Penelope, seine beste Freundin ist eine sehr begabte und schlaue Junghexe- erinnert das noch jemanden an jemanden? Die genau weiß was sie will und auch weiß wie sie es bekommt. Immer wieder wird deutlich wie groß ihre magischen Fähigkeiten sind, mit welchen sie nicht nur einmal Simon den Hintern rettet.
Nerviger als Simon fand ich aber dessen langjährige Freundin Agatha, die die Bezeichnung hohle Nuss wohl mehr als verdient hat.

Schon bevor ich das Buch begonnen habe, wusste ich, dass ich Baz am meisten mögen werde. Und so war es dann auch. Nachdem mich die ersten knapp 120. Seiten nur bedingt überzeugen konnten, wurde es mit dem Auftauchen von Baz dann direkt um ein vielfaches besser. Er ist ein sehr sarkastischer Typ und dafür das er ein Vampir ist (die ich im normal Fall eher meide) , hat er sich mit seiner selbstsicheren leicht überheblichen Art, unter der aber ein verletzter Junge steckt direkt in mein Herz gespielt. Und nein, das liegt natürlich nicht daran, dass er die Simon Snow Version von Draco ist..

Wie schon erwähnt ist die Handlung des Buches zum einen stark an Harry Potter angelegt, hat aber auch viele einfallsreiche und besondere Züge. Die Fanfiction die Cath schreibt basiert auf den Abenteuern von Simon Snow und in Aufstieg und Fall des Simon Snow geht es im besonderen um dessen siebtes Schuljahr. Die Geschehnisse, der vorherigen Jahre werden immer wieder angeschnitten und von den unterschiedlichen Charakteren mit eingebracht, so dass sich nach und nach ein Bild von dem ergibt, was Simon und seine Freunde bereits zusammen durchgemacht haben. Und so ist es auch nicht weiter schlimm, dass man über die ersten Jahre am Anfang nichts weiß. Ohnehin wird man am Anfang zur genüge mit der Welt in der Simon lebt bekannt gemacht. Und besonders wenn man Harry Potter gelesen hat, weiß man schnell woran man ist. Diese Parallelen zu Harry Potter sind dabei von der Autorin übrigens gewollt und sehr gut umgesetzt worden. Oft musste ich schmunzeln, wenn ich auf bekannte Elemente gestoßen bin und fand die ganz eigene Umsetzung davon meist sehr gelungen. Nach und nach nehmen sie Gemeinsamkeiten zudem ab, so dass sich eine komplett eigenständige Geschichte entwickelt, die nach und nach richtig spannend wird.

Erzählt wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, in erster Linie von Simon aber auch Penelope, Baz, Agatha, der Magier und einige andere noch mysteriösere Gestalten kommen zu Wort, so das man ganz viele verschiedene Einblicke und Gedankengänge zu Lesen bekommt. 

Den Schreibstil von Rainbow Rowll kenne ich bereits aus Eleanour & Park, aber Simon Snow ist zum Glück doch ganz anders geschrieben, auch wenn ihre Art dinge zu beschreiben bleibt. Mit Eleanour & Park konnte ich nämlich leider weniger warm werden.
Was mir an dem Schreibstil besonders gefallen hat, ist dieEntwicklung die sich von Anfang zum Ende vollzieht. Zunächst ließt sich das Buch nämlich tatsächlich wie eine eher mittelmäßige Fanfiction von jemanden mit wenig Erfahrung in Sachen schreiben, aber dann wird der Stil immer sicherer und das macht dieses Buch so authenthisch, gerade weil dies auch bei vielen Fanfictions der Fall ist.


Um noch einmal zum Thema Harry Potter und generell Fanfictions zurück zu kommen, ich habe seit dem ich Harry Potter letztes Jahr angefangen habe zu lesen unendlich viele HP FFs gelesen. So viele dass einige sehr gute dabei waren, aber auch viele schlechte. Als jemand der mittlerweile fast zehn Jahre lang Fanfictions liest habe ich mittlerweile ein relativ gutes Händchen für diese. So gehe ich an eine Fanfiction auch komplett anders heran als an ein richtiges Buch, denn es gibt eben enorme Unterschiede und das muss man sich stets vor Augen führen. An einer Fanfiction ist meistens nur eine Person beteiligt, an einem Buch ein ganzes Team. So kommt es bei Fanfictions häufiger zu Fehlern, mag es nun innerhalb des Plots sein oder orthographische Fehler. Mit diesen muss man rechnen und diese darf man dann auch übersehen. Umso schöner ist es dann wenn man eine FF liest, die wirklich das Potenzial hat so als Buch veröffentlicht zu werden und Simon Snow wäre für mich so eine Fanfiction, auch wenn mir einige Handlungen und Personen nicht ganz so gut gefallen haben. 


Bewertung: 




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