Autor: Robin Roe
Reihe: Einzelband
Seiten: 416
Preis: 19,99
Inhalt:
»Wie viele Sterne?«, hat Julians Vater immer gefragt, wenn er ihn abends ins Bett brachte. Zehntausend-Sterne-Tage waren die besten überhaupt. Doch Julians Eltern sind tot. Seit er bei seinem Onkel wohnt, ist ihm ist nichts geblieben als Geheimnisse und ein Koffer voller Erinnerungen. Als Julian seinem Pflegebruder Adam wiederbegegnet, ist er zunächst voller Glück. Adam, der so nett ist und so tollpatschig und trotzdem zu den Coolen gehört. Doch es ist schwierig Vertrauen zu fassen. Und je mehr Vertrauen Julian fasst, desto mehr kommt Adam hinter seine Geheimnisse. Das bringt sie beide in große Gefahr.
Meine Meinung:
Schon seit Januar stand dieses
Buch auf meiner Wunschliste. Aus irgendeinem Grund hat es mich
einfach direkt angesprochen und darüber bin ich nach dem Lesen mehr
als Froh. Denn mein Instinkt hat mich nicht enttäuscht, dieses Buch
ist einfach nur unglaublich.
Beim Kaffeekränzchen des
Königskinder Verlag bei der Leipziger Buchmesse wurde bereits
angeteasert, dass dieses Buch etwas besonderes ist und das nicht nur,
wenn man die Geschichte hinter dem besonderen Einband kennt (die mal
wieder ein Beweis dafür ist, wie viel Persönlichkeit in diesem
Verlag steckt).
Erzählt wird das Buch
abwechselnd aus der Sicht von Julian und Adam. Zwei Jungen die auf
den ersten Blick wohl verschiedener nicht sein könnten, zwischen
denen es aber eine besondere Bindung gibt, die mit der zeit immer
enger wird und die ich wirklich beeindruckend gefunden habe. Da
Julian aufgrund seiner Geschichte ein etwas schwieriger Charakter
ist, fällt es zunächst schwer ihn an sich heran zu lassen, aber
gerade durch Adam und wie er ihn sieht, fängt man dann doch an ihn
ins Herz zu schließen. Umso mehr leidet man dann mit ihm, denn
dieser Junge hat es wirklich schwer im Leben, noch nie hatte ich beim
Lesen so oft den Drang einen Charakter einfach in den Arm zu nehmen,
ihm durchs Haar zu streicheln und immer wieder zu sagen, dass alles
gut wird. Zum Glück hat Julian Adam an seiner Seite, der ihm zeigt,
dass es im Leben auch noch etwas anderes gibt als Einsamkeit und
Traurigkeit. Adam ist der Beweis dafür, dass Familie nicht immer
etwas mit Blutsverwandtschaft zu tun haben muss. Und was das beste an
Adam ist, er ist wirklich der nette Junge der er ist, er braucht kein
Bad Boy Image oder ähnliches, damit man sich geradezu in ihn
verliebt.
Die Handlung ist einfach nur
erschütternd und ich werde gezielt nicht ins Detail gehen. Ich weiß
nicht, wie oft ich zwischendrin die Luft angehalten habe, das Buch
kurz mit aller Wucht zugeklappt habe um es dann wieder aufzureißen
um zu sehen, ob das wirklich passiert ist. Die Geschichte von Julian
lässt einen nicht kalt, sie bewegt einen und macht wütend. Man
versteht einfach nicht, was da gerade geschieht und will sich
einreden, dass so etwas doch nicht wirklich passieren kann, aber im
gleichen Moment wird einen klar, dass eben doch genau das der Fall
ist und wahrscheinlich viel häufiger vor kommt, als man denkt.
Hinzu kommt der bewegende und so
passende Schreibstil der in Zusammenspiel mit der Handlung dafür
sorgt, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Da
die Kapitel meist sehr kurz sind, merkt man auch irgendwie gar nicht,
wie die Geschichte immer schneller an eine, vorbei zieht und ich war
echt erstaunt, als ich nach nur wenigen Stunden am Ende war. Und am
Ende war ich im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieses Buch ist einfach wichtig,
wichtig weil es unverblümt ist, wichtig weil es es eine Problematik
thematisiert, an die sich kaum ein Autor je heran wagen würde,
wichtig weil es einem die Augen in gewisser weise öffnet und man
merkt wie wichtig es sein kann einfach füreinander da zu sein,
wichtig weil es zeigt was wahre Freundschaft leisten kann, wichtig
weil es einen so bewegt, dass man auch noch Tage nach dem Lesen
darüber nachdenken muss.
Wie wohl die meisten Bücher des
Verlags ist auch dieses kein Buch, dass man munter zwischendurch
lesen kann, es ist nicht entspannend, sondern man steht beim Lesen
unter Strom. Darum empfehle ich es sich wirklich mit diesem Buch
hinzusetzten und es mit voller Aufmerksamkeit zu lesen, ganz in Ruhe
und eventuell einer Tasse Tee für die Nerven. Aber auf jeden Fall
empfehle ich, es überhaupt zu lesen. Es lohnt sich wirklich.
Danke an den Königskinder / Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar ♥
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