Montag, 24. Juli 2017

Die Prinzen [REZENSION]

Titel: Die Prinzen

Autor: C.S Pacat
Verlag: Heyne 
Seite: 864
Preis: 16,99


Inhalt: 

Eigentlich ist der Kriegerprinz Damen der rechtmäßige Erbe von Akielos, doch dann gerät er in Gefangenschaft und wird in die Sklaverei verkauft – ausgerechnet an Laurent, den Kronprinzen des verfeindeten Königreiches Vere. Laurent ist eitel, arrogant und grausam, und er steht für alles, was Damen hasst. Doch noch während er Fluchtpläne schmiedet, lernt Damen Laurent besser kennen, und schon bald weiß er nicht mehr, was wichtiger für ihn ist: seinen eigenen Thron zurückzugewinnen oder Laurents scheinbar so eiskaltes Herz zu erobern ...


Meine Meinung:



Ich habe sehr lange überlegt, wie ich diese Rezension schreibe (Es gab bereits verschiedene Versionen, ich hatte ja bereits vor Monaten eine Rezi angekündigt) . Einfach weil ich nicht sicher bin, ob die Meinung die ich über dieses Buch habe moralisch vertretbar ist und ob man so ein Buch überhaupt mögen darf oder ob man es nicht lieber strickt kritisieren, in Frage stellen und verachten sollte. Aber zumindest die ersten beiden Punkte kann ich auch tun und das Buch dennoch gut finden.
Um diesen Gewissenskonflikt etwas genauer zu verstehen, muss ich aber am besten Vorne anfangen.

Sehr lange habe ich auf diesen Sammelband gewartet. Bei Instagram habe ich schon vor Ewigkeiten Posts zu den Captive Prince Büchern gesehen und alles was darüber geschrieben wurde hörte sich einfach nur toll an. Als ich dann gesehen habe, dass der Heyne Verlag diese auch hier raus bringen wird und dann auch noch alle Bücher in einem Band, war die Freude bei mir sehr groß. Allerdings wusste ich nichts über die Bücher, außer das sie eben super toll sein sollen, eine ganz besondere Liebesgeschichte und sehr viel Spannung beinhalten. Der Klappentext verspricht dies ebenfalls und zusätzlich noch eine gute Portion dunkle Sexyness.

Wie dunkel der Inhalt aber tatsächlich ist, wird nirgends genannt.  Ich bin sonst niemand, der laut nach Trigger Warnungen ruft und das obwohl ich von vielen Dingen getriggert werde ( dank Wonder Women ist meine Liste noch mal um einiges länger geworden, aber das ist eine andere Geschichte) oft finde ich die Rektion einiger Leser auf nicht vorhandene Trigger Warnungen sogar übertrieben, besonders bei Büchern die spezielle Themen nur am Rand erwähnen und nicht explizit zeigen und auch wenn im Grunde nur das normale Leben beschrieben wird und da gibt es auch keine Trigger Warnungen und ich finde mann muss einfach lernen mit einigen Situationen umzugehen.

Allerdings sind die hier geschilderten Begebenheiten alles andere als alltäglich. Es kommt besonders im ersten Buch oft zu expliziten öffentlichen Vergewaltigungen. Auch die Tatsache, dass dies in der Welt und der Kultur in der die Bücher spielen normal ist, macht diese detaillierten Ausführungen nicht besser. Dabei nimmt die Autorin wirklich keinerlei Rücksicht auf den Leser und ich war mehr als überrascht und dachte wirklich ich lese nicht richtig. Zu den Vergewaltigungen kommen außerdem noch Sklaverei, verbale und nonverbale Gewalt, Pädophilie und sexueller Missbrauch von Kindern ( ob die das wollen oder nicht, spielt keine Rolle).

Trotzdem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, denn auch wenn es dieses große ABER gibt, ist der Rest dafür umso besser. Und ich denke wenn man weiß worauf man sich da einlässt und gewisse Szenen einfach überspringt, dann ist das Buch noch um einiges besser.

Was diese Bücher einfach ausmacht sind zum einen die Charaktere, die alle wirklich sehr gut ausgearbeitet sind, sie sind alle sehr unterschiedlich.
Laurent und Damen sind beide zum Herrschen geboren, sie sind die Prinzen ihrer verfeindeten Königreiche und das merkt man ihnen an. Damen ist ein echter Krieger, stark und mit wachem Verstand. Laurent ist sehr schlau und weiß wie er seine Ziele erreicht. Und beiden wir verwehrt, wozu sie geboren wurden und das verbindet sie, obwohl sie sonst so unterschiedlich sind und anfangs nur Hass, Wut und Abneigung zwischen ihnen herrscht. Aber dann lernen sie sich besser kennen und merken, dass hinter dem jeweils anderem noch so viel mehr steckt. 

Zu den Charakteren kommt noch der wirklich gute und spannende Schreibstil hinzu. Dieser ist außerdem sehr detailliert, so dass man nicht nur die Personen und die allgemeine Handlung genau beschrieben bekommt, sondern auch die Umgebung, die Kleidung und auch die Gefühle die diesen Roman beherrschen. Trotz des ausführlichen Schreibstil wird es an keine Stelle langatmig und man hat durchgehend das Bedürfnis weiterzulesen. 

So haben mich die Prinzen trotz einiger Problematiken absolut begeistert. 

Bewertung: 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen