In ziemlich bester Gesellschaft
Roman
Erscheinungstermin: 12. Januar
2015
Originaltitel: Campari For Breakfast
Originalverlag: Doubleday
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer
Originalverlag: Doubleday
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Taschenbuch, Broschur, 464
Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-58050-3
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-58050-3
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
Verlag: Heyne
Ein Schloss, ein Admiral, eine kaufsüchtige Tante und eine junge Dame mit Rechtschreibschwäche
Sues Mutter hat sich umgebracht, doch
ihr Vater hat bereits eine Neue. Da ist sie heilfroh über die Einladung ihrer
exzentrischen Tante Coral. Die lebt mit einem schönen Admiral und der
leichtsinnigen Delia auf Schloss Egham, und meist sitzen sie gemütlich im
Wintergarten, essen Häppchen und schlürfen Campari. Sue möchte Schriftstellerin
werden, auch wenn sie manchmal die Wörter durcheinander wirft und nicht ganz
sicher ist, wie man sie schreibt. Als sie sich unglücklich verliebt, wird es
ihr langsam zu viel. Doch Sue ist nicht allein, und sie merkt schnell: Drei
Bohemiens sind besser als gar keine Freunde.
Erwartungen:
Bei diesem tollen Cover im Keep calm
and carry on style, kann man ja nichts anderes erwarten, als ein Buch im britischen Stil, wenn es so etwas
denn gibt (wahrscheinlich schon, aber ich weiß nicht genau wie er aussieht) . Jedenfalls
hoffe ich auf schönen, britischen Humor, Spaß und das trotz des eher düsteren Unterthemas.
Leseerlebnis:
Sue ist in einem Alter, indem man noch
nicht genau weiß, wo das Leben einen hin führt. Aber anders als andere
Jugendlich steht für sie fest, dass die Autorin werden muss. Etwas mit dem ich
mich persönlich sehr gut identifizieren kann. Generell macht sie einen eher
vernünftigen und Erwachsenen Eindruck, welcher sich besonders dadurch auszeichnet,
wie sie mit dem Tod ihrer Mutter umgeht. Aber stellenweise reagiert sie auch
ziemlich naiv und beinahe kindlich, aber wer mag schon perfekte Charaktere?
Gemeinsam mit ihrer Tante Coral, eine
herzige, lebensfrohe, ältere Dame, und deren Untermietern, gründet sie eine
Schreibgruppe. Zusammen wollen sie herausfinden, was einen guten Autor ausmacht
und schreiben deswegen die verschiedensten Sachen durch die besonders Sue, als
jüngste der Gruppe noch eine Menge lernen kann.
Die einzelnen Personen sind alle
liebevoll gestaltet und bis auf einige Ausnahmen wirklich nette und Positive
Zeitgenossen. Sie harmonieren mit der Handlung und haben in Sues leben alle
eine bestimmte Bedeutung.
Der Schreibstil hat mich mehr als
überrascht. Wenn man das Cover sieht und den Klappentext liest, erwartet man
nämlich einen normalen Roman, aber weit gefehlt. Dieses Buch ist nämlich im
Stil eines Common-Place-Buches geschrieben. Dies ist so etwas Ähnliches wie
ein Tagebuch, zum Sammeln von Gedanken und Erinnerungen aber auch beispielsweise
Zeitungsartikel und ähnlichem. Eine wirklich schöne Idee, die sich deutlich von
normalen Romanen abhebt.
Am Anfang ist man dadurch aber auch
ein wenig verwirrt, man muss sich erst zurecht finden, die Dinge ordnen und
zusammenhänge finden, aber dann kommt man schnell ins Lesen und freut sich über
die lustige leichte Art, die einen oft schmunzeln lässt.
Eine weitere Besonderheit bei diesem
Buch ist es, dass dieser sehr authentisch ist und man wirklich denkt, dass Sue
es selbst geschrieben hat. Vor allem, weil sich immer wieder Rechtschreibfehler
oder lustige Wortneuschöpfungen auftauchen. Auch ist es nicht Sues größte Stärke,
Fremdwörter immer korrekt zu benutzen, oder sie gar richtig zu benennen, aber
der versuch zählt und ich habe dieses „Makel“
an ihr geliebt da ich, was das angeht, nicht besser bin.
Fazit:
Dieses Buch ist ganz anders als ich es
erwartet habe. Sowohl was die Art, als auch die Personen angeht. Hier und da
hat mir zwar der britische Humor doch etwas gefehlt, aber das Gesamtwerk
entschädigt dies. Die Protagonistin ist mir ans Herz gewachsen und ich habe
förmlich mit ihr gelacht und geweint. Kurz um, es hat mir wirklich Freude
bereitet dieses Buch zu lesen.
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